New Work – New Chaos? Drei gute Gründe, warum die interne Kommunikation (IK) bei der effektiven Einführung von New Work mit an den Tisch gehört.

Drei gute Gründe, warum die interne Kommunikation (IK) bei der effektiven Einführung von New Work mit an den Tisch gehört.

30.05.2024

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Cathrine Niermann Head of Strategy & Concept brand+content communication
Cathrine Niermann

Head of Strategy and Concept
Cathrine.Niermann@cbe-digiden.de

New Work, also die Gestaltung von Arbeit rund um die Bedürfnisse der Menschen herum, ist spätestens seit der Pandemie wieder in aller Munde. Der ursprünglich von Frithjof Bergmann geprägte Begriff wird heute oft als Synonym für die Weiterentwicklung unserer Arbeitsweise hin zu einer agileren, zeit- und ortsunabhängigen Zusammenarbeit verwendet, die es Mitarbeitenden erlauben soll, berufliche und private Aufgaben und Interessen besser unter einen Hut zu bringen und somit auch ihre Kreativität und Produktivität fördert.

Was sich in der Pandemie in vielen Unternehmen mehr aus der Not heraus durchgesetzt hat, wird angesichts des schrumpfenden Wirtschaftswachstums aktuell erneut in Frage gestellt: Arbeiten wir auf diese Weise wirklich produktiver oder machen wir New Work nur, weil es die GenZ einfordert? Kommt das Soziale und Kreative im hybriden Arbeitsalltag zu kurz? Und brauchen wir eigentlich all die Führungskräfte noch, wenn doch jeder sich selbst führen soll? Während die IT- Abteilung MS TEAMS einführt und in Unternehmenszentralen das Desksharing perfektioniert wird, bleiben diese Fragen häufig ungeklärt, und Mitarbeitende und Führungskräfte suchen sich im Dschungel der neuen Arbeitsmöglichkeiten eigenverantwortlich ihre Nischen.

Das könnte besser laufen, wenn bei der Professionalisierung von New Work die Interne Kommunikation (IK), Human Ressources (HR) und das Management von Beginn an einem Tisch säßen. Gemeinsam bilden sie das „Dream-Team“, um strategische Leitplanken zu setzen, Prozesse neu zu denken und die Belegschaft in Sachen „Fähigkeiten“ sowie „Haltung und Führung“ auf das nächste Level zu bringen. Denn New Work hat durchaus das Potential, Produktivität zu fördern und Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen. Häufig wird es jedoch nicht ganzheitlich genug betrachtet.

Die Kommunikationsprofis der IK sind in drei Feldern besonders gefordert (und häufig kapazitiv dafür nicht ausreichend aufgestellt):

  1. Orientierung geben

Wie in jedem Change – und New Work ist ein gravierender Change – ist ein guter Plan die halbe Miete. Noch besser ist es, wenn dieser Plan für alle Beteiligten transparent und nachvollziehbar kommuniziert wird. Eine strategische Change-Kommunikation, die Kopf und Bauch anspricht, das Zielbild erklärt und alle Zielgruppen im Unternehmen adressiert, trägt dazu bei, dass die Relevanz der Veränderung verstanden wird – und sorgt für Klarheit auf dem Weg zum Ziel.

  1. Medienkompetenz vermitteln und Vorbilder schaffen

Zeit- und ortsunabhängiges Arbeiten, also asynchrones Arbeiten, setzt fortlaufende Dokumentation voraus. Damit einher gehen viele neue Kanäle, vor allem für die schriftliche Kommunikation. Aber Hand aufs Herz: Wählen Sie immer den passenden Kanal für Ihre Botschaft? Die Fülle der Möglichkeiten kann für Chaos sorgen. Manche Kanäle sind kaum gelernt, da nimmt die IT sie schon wieder zurück. Schriftliche Kommunikation ist oft mit Missverständnissen verbunden, und asynchrones Arbeiten erfordert Chat-Disziplin. Teams, Server, Foto, Story – wo ist welche Information wie richtig platziert? Und wie steht es um die Fehlerkultur, wenn der Chef den Chatverlauf mitlesen kann? Mitarbeitende und insbesondere Führungskräfte brauchen eine neue Medienkompetenz, und IK ist in der Verantwortung, diese zu vermitteln und vorzuleben.

  1. Einbeziehen und alle mitnehmen

In vielen Unternehmen ist New Work auch ein Reizthema, das die Gräben zwischen Zentrale und Vertrieb, White- und Blue-Collar-Mitarbeitern und den Generationen vertieft. Umso wichtiger ist es, dass alle Zielgruppen gehört werden. Hier kann IK mit den richtigen Formaten viel dazu beitragen, die „Neiddebatte“ in die richtigen Bahnen zu lenken.

Eine enge Zusammenarbeit von IK, HR und Management ist aus unserer Sicht unerlässlich, um die Vorteile von New Work voll auszuschöpfen und die Leistungsfähigkeit Ihres Unternehmens dadurch wirklich zu fördern.

Haben Sie Fragen zum Thema oder benötigen Sie Unterstützung in Ihrem New-Work-Prozess? Dann sprechen Sie uns gern an.