Interview über die Bedeutung von Kommunikation auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeits-Kommunikation ist Chefsache.
08.11.2022Die Progress-Werk Oberkirch AG (PWO) ist ein Automobilzulieferer mit über 3000 Mitarbeitern und Sitz in Oberkirch/Baden-Württemberg. Kernkompetenzen sind die Entwicklung und Fertigung von Metallkomponenten und Subsystemen in Leichtbauweise.
Der Luxemburger Carlo Lazzarini, Jg. 1967, ist seit 2020 Mitglied des Vorstands der PWO-Group. Er verfügt über langjährige Erfahrungen in weltweit tätigen Technologieunternehmen, speziell im innovationsgetriebenen Mobilitätsbereich. Mit ihm haben wir über die Bedeutung der Kommunikation auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit gesprochen*:
Die PWO-Group hat sich unter Ihrer Führung auf den Weg in die Nachhaltigkeit begeben. Welche Rolle spielt dabei aus Ihrer Sicht die Kommunikation in Bezug auf Ihre Stakeholder?
Nachhaltigkeit ist schon lange ein zentraler Orientierungswert für PWO. Dabei dürfen wir es aber nicht belassen. Die Mobilitätsindustrie hat viel zu lange auf fossile Brennstoffe vertraut. Wir müssen das Tempo bei der Reduzierung der CO₂-Emissionen beschleunigen. Dafür will PWO den Trend in unserer Branche führend mitgestalten. Wir wollen vorleben, wie nachhaltige Standards für Unternehmen unserer Größe und Ausrichtung erfolgreich umgesetzt werden. Um dies zu erreichen, brauchen wir unsere Mitarbeitenden sowie unser gesamtes Netzwerk entlang der Lieferkette. Denn gemeinsam und nur gemeinsam können wir die Mobilität nachhaltig transformieren.
Gute und richtige Kommunikation hilft uns dabei, diese Ziele zu verwirklichen. Wir wollen durch ganzheitliche Kommunikation nicht nur alle unsere Stakeholder erreichen, sondern dem Prozess auch mehr Schubkraft verleihen.
Warum haben Sie die Nachhaltigkeits-Kommunikation zur Chefsache erklärt und stehen als Gesicht der Marke PWO für ihre Glaubwürdigkeit ein?
Fundamentale Veränderungsprozesse wie dieser benötigen eine starke Identifikation seitens der Stakeholder, damit sie gelingen. Das betrifft vor allem unsere Mitarbeitenden, aber auch unsere externen Stakeholder. Für mich ist essenziell, dass seitens des Vorstands eine glaubwürdige Haltung gelebt und vermittelt wird.
Deshalb steht das Thema Nachhaltigkeit bei mir ganz oben auf der Agenda. Es ist nicht nur unsere Pflicht, sondern auch meine eigene Ambition, einen relevanten Beitrag dazu zu leisten, dass die Transformation in eine nachhaltige Zukunft gelingt.
Sie nehmen als Unternehmen und als Topmanager an der COP27 teil. Was versprechen Sie sich davon und was sind die nächsten wichtigen Schritte für Sie, für PWO und vielleicht auch für die Sichtbarkeit der Zulieferbranche?
Mit der Teilnahme an der COP27 (Anm.: Die UN-Klimakonferenz in Scharm asch-Schaich 2022, international COP 27, ist die 27. UN-Klimakonferenz, die Anfang November in Ägypten stattfindet.) bzw. an dem Global Vision 2045-Format (Anm.: innerhalb der COP27 ein Format für Unternehmen, die sich bei der Nachhaltigkeit engagieren) möchte ich ein Zeichen für PWO einerseits und für die Branche der Zulieferer in der Mobilitätsindustrie andererseits setzen. Ein Stein, der ins Wasser geworfen wird, zieht immer größere Kreise und bringt damit das Wasser in Bewegung. Dieses Bild ist für mich die Analogie für den Effekt, den ich mir von meiner Teilnahme wünsche. Die PWO-Gruppe nimmt diese Kreise schon sehr gut auf, und wir konnten in vielen Bereichen erfolgreiche Anstrengungen unternehmen, das Unternehmen national und international nachhaltiger zu gestalten sowie ambitioniertere Ziele zu setzen. Ich wünsche mir, dass unsere Branche parallel mitzieht. Daran werde ich weiterhin arbeiten.
*Das Gespräch führte Sabine Clausecker.