Interne (Krisen-)Kommunikation in Zeiten von Corona

24.06.2020

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Anja Krutzke Head of change+internal communication change+internal communication
Anja Krutzke

Head of change+internal communication
Anja.Krutzke@cbe-digiden.de

Die Corona-Krise hat Unternehmen und Organisationen vor große Herausforderungen gestellt: In rasender Geschwindigkeit mussten Arbeitsprozesse, technische Strukturen und kommunikative Abläufe neu organisiert werden. Parallel galt es, interne und externe Stakeholder schnell zu informieren, Vertrauen aufzubauen und mit vielen Unsicherheiten umzugehen. Wir haben mit Sandra Suppa, Head of Corporate Communications bei der Faber-Castell Aktiengesellschaft, über ihre Erfahrungen gesprochen.

Frau Suppa, wann haben Sie gemerkt, dass Corona ein Krisenthema ist und wie haben Sie reagiert?

Wir haben das Thema aufgrund unserer Geschäftstätigkeit in Asien schon sehr früh auf dem Schirm gehabt. Bereits Anfang Februar haben wir uns über Regeln – zum Beispiel für Messebesuche – Gedanken gemacht und begonnen, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu informieren. Sehr schnell haben wir dann eine Task Force gegründet und einen Pandemie-Plan für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt, damit im Falle einer Erkrankung z. B. nicht alle Produktionsmitarbeitenden in Quarantäne müssen.

Was waren aus Ihrer Sicht die größten Herausforderungen?

Es war nicht immer einfach, in der Kommunikation die richtige Tonalität zu treffen. Wir wollten keine Panik verbreiten, aber dennoch auf den Ernst der Situation aufmerksam machen und die Mitarbeitenden sensibilisieren. Ein großes Thema bei uns war auch die internationale Kommunikation und die rechtzeitige Einbindung aller Kolleginnen und Kollegen. Die Situation hinsichtlich Corona war ja in jedem Land anders.

Welche Learnings nehmen Sie aus der Krise mit?

Unsere belastbaren und guten Beziehungen zu Behörden und anderen wichtigen Stakeholdern haben sich auf jeden Fall bewährt. Wir konnten dadurch schnell und unkompliziert Informationen austauschen und abstimmen. Unsere Task Force werden wir in dieser Konstellation dauerhaft beibehalten und potenzielle Krisen künftig clustern, um stufenweise und angemessen reagieren zu können. Außerdem haben wir gemerkt, dass durch die Krise die Kollegialität und der Zusammenhalt stärker geworden sind. Die Stimmung war trotz aller Anstrengungen meistens sehr gut!

Wie wird die die Corona-Krise die Interne Kommunikation und die Unternehmenskultur bei Faber-Castell verändern?

Die Coronavirus-Pandemie hat unseren Weg hin zu mehr Agilität und Geschwindigkeit definitiv beschleunigt. Wir sind in vielen Punkten unkomplizierter geworden. Das tut einem traditionellen Unternehmen wie Faber-Castell sehr gut. Wie viele andere Unternehmen auch werden wir uns mit dem Thema „Remote-Arbeiten“ noch intensiver auseinandersetzen, und natürlich stellen wir unsere Kommunikationsplanung auf den Prüfstand und schauen, welche Maßnahmen wir zum Beispiel neu konzipieren müssen.