Führen – nein danke! Warum Führen heute so anspruchsvoll geworden ist.

13.07.2022

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Anja Krutzke Head of change+internal communication change+internal communication
Anja Krutzke

Head of change+internal communication
Anja.Krutzke@cbe-digiden.de

Führen ist anstrengend geworden. Verschiedene Studien zeigen, dass immer weniger, vor allem junge Menschen Lust auf eine Führungsposition haben. Ein Grund dafür sind die gestiegenen Anforderungen: Führung ist komplex geworden. Führungskräfte stehen unter permanenter Beobachtung, und sie müssen heutzutage viele verschiedene Rollen einnehmen.

Wir haben 3 Thesen formuliert, die zeigen, wie klare und wirksame Kommunikation CEOs und Führungskräfte bei ihren Aufgaben unterstützen und für Klarheit sorgen kann:

  1. CEOs sind die wichtigsten Unternehmensbotschafter:innen

Wie die großen Popstars unserer Zeit müssen CEOs täglich auf die Bühne. Die Erwartungen sind hoch: Sie sollen eine klare Haltung zu aktuellen politischen Themen und ein glaubwürdiges Engagement für gesellschaftliche Belange mitbringen sowie die Gesetze von Social Media beherrschen. Es wird verlangt, dass sie sich beispielsweise zu Nachhaltigkeit, Digitalisierung oder Diversity äußern, und zwar nach innen und außen.

Für die Kommunikation bedeutet das: Sie muss dafür sorgen, dass die Führungsebene auf dem Laufenden ist, ein Gespür für Themen und deren Entwicklungen bekommt und die Erwartungen der Stakeholder kennt. Wichtig ist es, klare und verständliche Botschaften zu formulieren, die eine Verbindung zum Unternehmenszweck haben. Nicht jedes Thema gehört unbedingt auf den offiziellen Sprechzettel der Führungskräfte.

  1. Hallo Zeitenwende: Führen bedeutet, Veränderung zu gestalten

Transformation ist zum Dauerzustand geworden. Die Zeiten sind volatil, dynamisch und komplex. Immer mehr globale Krisen betreffen uns alle. Für Führungskräfte ein Dilemma: Sie müssen Orientierung und Sicherheit bieten, aber unter unsicheren Bedingungen agieren. Sie werden mit Fragen konfrontiert, aber kennen längst nicht alle Antworten.

Das Verhalten der Führungskräfte ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in Transformationsprozessen. Führung bedeutet, den Wandel zu gestalten und ihn vorzuleben. Führen heißt aber heute nicht mehr, dass man immer einen Plan hat und genau weiß, wo es lang geht. Führungskräfte dürfen auch zugeben, dass sie gerade nicht alles wissen und stattdessen gemeinsam mit ihren Teams Dinge ausprobieren, um zu lernen. CEOs und Führungskräfte müssen vorleben, wie man mit Offenheit und Flexibilität agiert und Menschen mit einbezieht. Dafür braucht es eine zeitgemäße Kommunikationskultur mit entsprechenden Dialog- und Entwicklungsformaten, die der Führungsebene und somit der gesamten Organisation dabei hilft, sich permanent weiterzuentwickeln und zu lernen.

  1. Führung ist gelebte Unternehmenskultur

In Zeiten des Fachkräfte- und Führungsnachwuchsmangels ist eine gute Führungskräftekommunikation gelebte Unternehmenskultur und somit ein wichtiger Employer-Branding- und -Bonding-Baustein. Führungskräfte benötigen ein zeitgemäßes Verständnis von Führung und Kommunikation. Sie müssen ihre Mitarbeitenden befähigen und coachen und ein klares Wertesystem vorleben.

Auch hier ist die Kommunikation ein entscheidender Erfolgshebel. Sie kann mit authentischem Storytelling, zeitgemäßen Formaten, der richtigen Tonalität, Kontinuität und klaren Botschaften eine starke Führungs- und Unternehmenskultur voranbringen. Gemeinsam mit HR kann sie CEOs und Führungskräfte befähigen, die Kommunikations- und Führungskompetenzen zu erhalten, die sie brauchen, um sich zu positionieren und wirksam und zielgerichtet mit ihren Stakeholdern in Kontakt zu treten.