Das Ende der „bösen“ Cookies: 2024 startet die Privacy Sandbox in den meisten Browsern.

Das Ende der „bösen“ Cookies: 2024 startet die Privacy Sandbox in den meisten Browsern.

14.11.2023

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Christian Klar Head of digital communication
Christian Klar

Head of digital communication
Christian.Klar@cbe-digiden.de

Cookies auf Websites haben seit einigen Jahren keinen guten Ruf. Diese von Websites in einem Browser auf dem Endgerät der Nutzer:innen gespeicherten Dateien sind bisher die wichtigste Informationsquelle der werbetreibenden Plattformen im Internet, um Online-Werbung zielgerichtet ausspielen zu können. Wer in einem Shop nach einem Produkt sucht, wird danach über eine ganze Weile Werbung für ähnliche Produkte zugesandt bekommen, weil Cookies diese Aktivität erfassen und Werbetreibenden zugänglich gemacht machen.

Heute das Problem: Third Party Cookies

Nicht umsonst stehen Cookies daher unter Spionage-Verdacht. Sie ermöglichen einen sehr direkten Zugang der werbetreibenden Industrie auf möglicherweise zu viele persönliche Daten der Nutzer:innen – ohne dass sie eine Kontrolle darüber haben, welche Daten erfasst werden.

Tatsächlich sind Cookies eigentlich eine sinnvolle und gute Idee – ohne sie sind einige Funktionen von Websites nur sehr schwer umsetzbar. Problematisch sind nur die sogenannten „Third Party Cookies“, die im Wesentlichen den oben beschriebenen Einsatzzweck für Online-Werbung haben. Schon seit einigen Jahren werden die Einsatzmöglichkeiten dieser Cookies immer stärker beschnitten, nachdem die Kritik daran gewachsen ist. Der Start in eine Ära ohne „Third Party Cookies“ ist jetzt nach mehrmaligem Aufschub für Q3 2024 angekündigt: Google startet mit der „Privacy Sandbox-Initiative“.

Die Privacy Sandbox von Google: Ein Gewinn für die Privatsphäre der Nutzer

Wegen dieser Initiative werden in der neuesten Version von Chromium die Third Party Cookies nicht mehr funktionieren. Chromium ist die Basis mehrerer Browser und verfügt über einen Marktanteil von nahezu 70%. Mit dem neuen System wird entsprechend ein neuer Branchenstandard geschaffen, der vermutlich auch von anderen Browsern unterstützt wird.

Damit auch nach dem Start der neuen Funktion Online-Werbung zielgerichtet ausgespielt werden kann, wird mit dem Wegfall der Third Party Cookies ein alternatives System etabliert:

  • Das Surfverhalten von Nutzer:innen wird unter Kontrolle des Browsers und der Nutzer kategorisiert.
  • Online-Werbung wird in einem abgestimmten Prozess zwischen Browser und Werbeplattformen passend zu den im Browser erfassten Interessen der Nutzer:innen ausgespielt.
  • Der „Direkte Draht“ zum Surfverhalten der Nutzer:innen entfällt zugunsten eines Prozesses mit mehr Transparenz und Kontrolle über persönliche Daten.

Die Privacy Sandbox von Google bedeutet, dass weniger persönliche Informationen erfasst und gespeichert werden. Dies gibt den Nutzern die Gewissheit, dass ihre digitalen Spuren weniger sichtbar und nachverfolgbar sind, was zu einem erhöhten Maß an Datenschutz führt.

Mit der Privacy Sandbox müssen einige Prozesse in der Online-Werbung verändert werden: Nicht nur das Zielgruppen-Targeting verändert sich – auch das Reporting und die Erfolgskontrolle von Kampagnen müssen anhand von anderen Methoden ausgewertet werden.

Insgesamt ist die Privacy Sandbox von Google für Werbetreibende ein Meilenstein, der nicht nur die Herausforderungen im Bereich Datenschutz bewältigt, sondern auch die Türe zu einer Ära der vertrauenswürdigen und effektiven digitalen Werbung öffnet. Durch die Nutzung dieser Technologie können Werbetreibende ihre Marketingstrategien verbessern und gleichzeitig die Privatsphäre der Nutzer:innen respektieren.