Automatisierte Tools zur Unterstützung der Barrierefreiheit: Ein Erfahrungsbericht

Eye Able Assist: Digitale Unterstützung für mehr Zugänglichkeit im Web

18.02.2025

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Daniel Wetzel

Head of digital communication
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Christian Klar

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Die Assistenzsoftware Eye Able Assist verspricht, Websites für Menschen mit verschiedenen Einschränkungen zugänglicher zu machen. Die Software funktioniert als Overlay-Lösung, die sich über bestehende Websites legt. Das Tool bietet eine Reihe von Anpassungsmöglichkeiten, welche sich an den individuellen Bedürfnissen der Nutzer orientieren. Diese Funktionen sollen insbesondere Menschen mit Sehbehinderungen, motorischen Einschränkungen oder Leseschwächen die Nutzung von Websites erleichtern. Website-Besucher können verschiedene Darstellungsoptionen, Schriftgrößen und -kontraste sowie Farbschemata zur besseren Lesbarkeit individuell anpassen. Darüber hinaus stellt die Erweiterung Hilfen wie Vorlesefunktion, Cursorvergrößerung und -hervorhebung oder Navigationsunterstützungen zur Verfügung.

Nützlich – aber kein Ersatz für barrierefreie Webentwicklung.

Während Eye Able Assist nützliche Funktionen bietet, ist es wichtig zu verstehen, dass solche Overlay-Lösungen kein vollständiger Ersatz für barrierefreie Webentwicklung sein können. Beispielsweise kann die Software keine fehlenden Alt-Texte für Bilder ergänzen, keine unzugängliche Navigationsstruktur korrigieren, keine semantisch falsch beschrifteten Überschriften verbessern und keine fehlenden Beschriftungen für Schaltflächen hinzufügen. Eine wirklich zugangsoptimierte Website muss von Grund auf barrierefrei entwickelt werden. Dazu gehört technische Faktoren wie ein Korrekter semantischer HTML-Code, eine regelgerecht Dokumentstruktur und die Gewährleistung der Tastaturbedienbarkeit. Aber auch redaktionelle Maßnahmen wie das Einfügen von Alternativtexten und gestalterische Rahmenbedingungen wie ausreichende Kontrastwerte müssen richtig umgesetzt werden.

Eine gute Ergänzung für mehr Nutzer-Komfort

Der Eye Able Assist kann als ergänzendes Werkzeug verstanden werden, das zusätzlichen Komfort und individuelle Anpassungsmöglichkeiten bietet. Die Software ist jedoch kein Ersatz für eine barrierefreie Webentwicklung nach den Web Content Accessibility Guidelines. Webentwickler und Organisationen sollten weiterhin in native Barrierefreiheit investieren, um allen Nutzern einen gleichberechtigten Zugang zu digitalen Angeboten zu ermöglichen. Die beste Lösung ist ein hybrider Ansatz: eine von Grund auf barrierefrei entwickelte Website, die zusätzlich durch Assistenztools wie Eye Able individualisiert werden kann. So werden sowohl die grundlegenden Anforderungen der Barrierefreiheit erfüllt als auch die individuellen Bedürfnisse der Nutzer berücksichtigt.

Aktuelles Umsetzungsbeispiel:
https://www.frankfurt-welcome-information-center.de

Mehr Informationen zur Barrierefreiheit finden Sie hier:

Neue Vorgaben zur Barrierefreiheit ab Juni 2025